Review: The Booze of Monkey Island

Ich habe seit längerer Zeit mal wieder ein Spiel zu Ende gespielt. The Booze of Monkey Island ist ein Fangame von Freunden der Monkey Island Serie (zu denen ich mich auch zähle), und höchst inoffiziell, deshalb gratis. Trotzdem ist es nicht klein, und hat Spaß gemacht.

Die Story ist einfach: Guybrush ist auf einer Insel in der Karibik gestrandet, wo er einen alten Bekannten überreden muss, ihm sein Schiff wieder flott zu machen. Dieser Ex-Piraten betreibt auf der Insel eine Bar, mit mäßigem Erfolg, und wir müssen ihm Kundschaft bringen damit er uns hilft.

Grafisch hat das Spiel mit einer Karte und fünf Locations aufzuwarten, alle mit liebevoll gezeichneten und animierten Hintergründen. Insgesamt ist der Vektorgrafik-Stil sehr hübsch, wenn auch nicht vergleichbar mit irgendeinem der Vorbilder. Die Figuren sind ein wenig flach und zweidimensional, Return to Monkey Island hat mir besser gefallen. Puristen, für die es Pixelgrafik sein muss, wird das Spiel nicht zufrieden stellen können.

Wir müssen wieder einmal mit fiesen Tricks einen Wettbewerb gewinnen. Auch wenn es diesmal kein Schwertkampf ist.

Beim Gameplay merkt man dann schon, dass es sich nicht um eine professionelle Produktion handelt: Die Puzzle sind allesamt einfach, es ist ziemlich offensichtlich, was man tun muss, um die drei Kunden in die Bar zu treiben. Wer trotzdem Probleme hat, für den gibt es eine Hilfsfunktion, die alle interaktiven Objekte einer Szene zeigt. Die Dialoge sind weit weniger unerschöpflich wie beim Vorbild, und der Humor von Ron Gilbert fehlt leider gänzlich. Weit und breit ist kein dreiköpfiger Affe in Sicht.

Technisch ist das Spiel in Ordnung, es ist mit Visionary Studio entwickelt, einer eigens für Adventures konzipierten Game-Engine, die offenbar auch für die Deponia-Spiele benutzt wurde? Das erklärt eventuell den grafischen Stil der Charaktere.

Insgesamt ist The Booze of Monkey Island kein Ersatz für ein offizielles neues Monkey Island Spiel, aber ein netter Zeitvertreib war es doch. Die Entwickler können auf jeden Fall stolz sein auf das Projekt. Hoffen wir, dass Disney ihnen keine Anwälte auf den Hals schickt.