Abenteuer Internetshop

Am Mittwoch ist meine Lieferung aus China gekommen. Ich brauchte zu meinem neuen Computer zwei Adapter für meine alten Monitore, und die habe ich für $7,50 in China bei Deal Extreme bestellt. Anfang Februar, Lieferzeit 7-10 Tage. Direkt am nächsten Tag hat der Händler das Geld von meinem Paypal Account eingezogen.

Zwei Wochen später war meine Bestellung noch immer “in Bearbeitung”, und nachdem ich freundlich gefragt habe, ob es ein Problem gäbe, war sie plötzlich “in der Post”.

Nachdem die 10 Tage Lieferzeit verstrichen waren, ohne dass ein Päckchen eintraf, habe ich dann Anfang März noch einmal gefragt, was denn nun sei, und wurde aufgeklärt, dass es sich bei der Lieferdauer um 11-20 Arbeitstage handele, und ich Geduld haben sollte. Und siehe da, das Päckchen kam dann auch irgendwann, und zwar genau an dem Tag, an dem ich eigentlich mein Geld zurück erstattet haben wollte.

Funktioniert hat dann nur einer der beiden Adapter, der zweite war DOA. Auf meine Anfrage, wie ich denn jetzt mein Geld zurück bekommen könnte, gibt es bisher noch keine Antwort, aber ich rechne damit, dass mir in 14 Tagen bestellt wird, ich solle den kaputten Adapter doch Zwecks Austausch per Einschreiben nach China schicken.

Es hat sich nicht gelohnt, das Zeug im Internet zu kaufen, und nächstes Mal lasse ich mich doch lieber wieder vom lokalen Elektrohandel schröpfen, der 170 Kronen pro Stück haben will. Leider kriegen die im Gegensatz zu China schlechte Konditionen von der norwegischen Post, und können keinen Gratis Versand anbieten, sondern verlangen ein Heidengeld für ein Päckchen, das ich mir dann auch noch beim lokalen Postamt abholen muss. China dagegen sendet mir das kostenfrei als Brief direkt in den Postkasten. Da muss sich etwas ändern, Leute. Ich würde ja auch persönlich im Laden antanzen, wenn der nicht in einem Gewerbegebiet liegen würde, in das von mir daheim kein Bus geht, und zu dem ich wegen Winterwetter und Schotter auf allen Wegen auch nicht mal eben mit dem Fahrrad fahren will. Mehr Busrouten, die nicht nur sternförmig die Innenstadt mit den Vororten verbinden, könnten ein Gewinn für das lokale Gewerbe sein? Wenn es schon in der Innenstadt keinen brauchbaren Elektrohandel mehr gibt?

Der zweite Monitor ist jetzt erst einmal analog über VGA angeschlossen, bis ich doch mal zum Elkjøp komme, oder ein Wunder passiert.

Mal wieder gut kochen

Am Sonntag habe ich mal wieder das Black Dal Rezept hervor gekramt. Das hat eine Vorgeschichte: Letztes Jahr war ich mit kalifornischen Freunden einen Tag in London, und wir haben zu einer Menge Sightseeing auch sehr gut gegessen, u.a. bei Dishoom. Mein Geheimtipp, da gehe ich sicher noch einmal hin, wenn ich mich mal wieder in London befinden sollte. Eines der Hausgerichte dort ist ihr Black Dal (schwarze Linsen), das sie 24 Stunden lang kochen, und jeden Tag neu aufsetzen. Göttlich!

Zuhause angekommen, habe ich nach einem Rezept gesucht, und bin im Internet fündig geworden: Dishoom’s Black Dal, aber da ist diese Sache mit den 24 Stunden Kochzeit, deshalb habe ich das bisher erst einmal gemacht, man muss das planen. Zutaten einkaufen, am Abend vorher die Linsen quellen lassen, dann einen halben Tag für die Zubereitung, und eben 24 Stunden kochen. Am dritten Tag kann man’s essen.

Vergangenes Wochenende war eigentlich ungeschickt gewählt, weil ich Samstag morgen in der Bibliothek eingeplant war, aber ich habe dann halt einen Tag verspätet angefangen, Sonntag die Arbeit gemacht, und über Nacht bis zum Montag (heute) Mittag kochen lassen. Das Resultat war noch einmal besser als im ersten Versuch, dieses Mal habe ich besser aufgepasst, dass mir der Kram nicht anbrennt, und es immer ordentlich suppige Konsistenz hat – man muss recht viel Wasser nachgeben.

Weil da ein paar Wartezeiten drin sind, und der Tag eh für nichts anderes mehr zu gebrauchen war, habe ich nebenbei noch aus den letzten eingekellerten Äpfeln aus dem Garten einen Kuchen gebacken, der schon wieder halb aufgegessen ist 🙂

Ist insgesamt eine Menge Arbeit gewesen, sollte aber für ein paar Tage halten, und hat sich auf jeden Fall gelohnt.

Saftladen

Nach einer echt gebrauchten Woche wollte ich mir Freitag etwas Gutes tun, und einen neuen PC kaufen. Auf refurb.no habe ich für wenig Geld einen schicken Desktop mit 12GB Speicher gefunden, der zwar nicht mehr der neuste war, aber für meine Zwecke genau richtig. Ich brauche keinen High-End Gaming PC im Arbeitszimmer, eine schnelle CPU und genug Speicher sind mir wichtiger.

Also habe ich den Rechner bestellt, und da es schon Wochenende war, nicht damit gerechnet, dass ich vor Montag etwas höre, aber das ganz Wochenende voller Vorfreude dran gedacht. Hachz!

Samstag wollte ich noch einmal auf die Details gucken, habe in der Suche nach dem Angebot geschaut, es aber nicht mehr gefunden. Na gut, dachte ich, das ist ein gebrauchter PC, da hatten sie vielleicht nur noch einen von. Aber schau, da ist er noch einmal, nur mit doppelt so viel Speicher, und 50% teurer. Hmm.

Heute morgen kam dann eine Mail: Der Rechner könne leider nicht geliefert werden, weil er gar nicht auf Lager ist. Heul! Wie kann so etwas passieren? Mein Verdacht: Die haben den gleichen Rechner zweimal eingestellt, in einer günstigen und einer teuren Variante, um verschiedene Kundensegmente auszuloten. Und als über das Wochenende dann beide bestellt wurden, haben sie das teurere Modell konfiguriert und verschickt, und dann war für mich keiner mehr da.

Leider hat der Laden auch keine vergleichbaren Rechner anderer Hersteller (außer eventuell von Lenovo, aber Lenovo kaufe ich nicht). Ich suche also weiter.

Snowmageddon

Es schneit seit einer Woche unentwegt. So habe ich das in all den Jahren hier noch nicht erlebt. Gestern hat die Müllabfuhr die Tonne zum Glück noch gefunden, und ich habe sie gleich zurück gestellt, heute ist von ihr keine Spur mehr zu sehen.

Der Kater war jetzt seit Tagen nicht mehr draußen, dem gefällt das nämlich auch überhaupt nicht. Und das, wo wir doch kein Katzenklo im Haus haben; ich werde eventuell doch noch einmal in das Wetter raus müssen, und eines kaufen.

Die Haustür ging heute morgen nicht auf, weil sich zu viel Schnee vor ihr türmte. Dabei habe ich gestern Abend noch geschaufelt. Also bin ich zur Veranda raus, und bin über die Leiter für den Kater in den Garten hinab gestiegen, wo der Schnee so hoch liegt, dass man mindestens bis zu den Knien drin versinkt, egal wo man steht. Ich habe mir einen Weg bis zur Haustür geschaufelt, und sie frei gelegt.

Schnee
Bild vom Schnee, der sich auf meiner Veranda türmt.

Bei der Gelegenheit habe ich realisiert, dass die Verandatür sich in der Kälte verzogen hat, und nicht mehr richtig schließt. Am unteren Ende fehlt ein halber Zentimeter bis zum Anschluss, damit der Schließmechanismus in das Gegenstück einrastet. Das ist bei der momentanen Kältewelle natürlich Mist, und ich kann das auch nicht reparieren, muss wohl ein Handwerker her.

Hoffentlich brauche ich keine neue Tür. Das Konto leidet momentan eh, nach den ganzen Arztbesuchen im Januar.

Die neue Zahnkrone ist übrigens drin, und alles funktioniert wieder. Auch Essen kann ich wieder ziemlich normal, nachdem die Gallenblase da nicht mehr mitreden kann.

 

Explosionen

Das Bauprojekt in der Nachbarschaft hat mit den nächsten beiden Blöcken begonnen, und ebnet sich den Baugrund. Neulich waren die Geoingenieure hier, um mein Haus zu vermessen, falls es durch die Sprengungen absacken sollte, da habe ich schon das Schlimmste gefürchtet. Mittwoch kam dann ein Brief, der vor Erschütterungen warnt:

dav

Aufpassen, dass alles stabil in Deinen Vitrinen steht, nicht im Garten nebenan spielen, es wird ein Sirenengeräusch geben, usw.

Noch am selben Tag ging es dann los.

https://www.instagram.com/p/BsvCoj0BA3Q/

Zwei- bis dreimal täglich wummst es so. Die haben da nicht übertrieben, es bebt da alles. Am Freitag haben sie das Trampolin der Nachbarn verschoben, und den Sperrzaun näher gerückt, da kommt also bestimmt noch mehr.

Ich hoffe nur, Rufus ist vernünftig genug, sich davon fern zu halten.

Mümmelmänner

Meine Nachbarn haben zwei Kaninchen, Batman und Muffin. Die sind sehr niedlich, und im Sommer sind die Kinder (4 und 8 Jahre alt) mit denen im Garten herumgesprungen. Gelegentlich sind sie mal entwischt, und bei mir im Garten aufgetaucht, oder auf die Baustelle nebenan verschwunden, ich kam also gelegentlich mit einem der Tiere bei ihnen vorbei. Dabei ist wohl der Eindruck entstanden, dass ich Kaninchen liebe, und ich wurde gefragt, ob ich die beiden nicht in der Zeit zwischen den Jahren füttern könnte, während die Familie zum Skilaufen in den Bergen ist. Klar machte ich das, und im Gegenzug fütterten sie Rufus, während ich zu Weihnachten in Deutschland war.

Die beiden haben einen kleinen zweistöckigen Stall am Gartenschuppen, der geschätzt einen halben Quadratmeter Grundfläche hat. Das ist an sich schon nicht viel, aber die beiden Etagen sind voneinander getrennt, weil die Züchterin ihnen zwei unkastrierte Männchen angedreht hat, ohne zu erwähnen, dass die sich nach ein paar Monaten totbeissen werden. So kam es dann auch, und jetzt lebt jedes Kaninchen einsam und alleine auf einer Etage. 🙁

Im Winter hat so einem Stall natürlich nicht nur zu wenig Platz für die Tiere (Kaninchen brauchen mehr Auslauf als Katzen), sondern auch noch kalt. Ich machte mir also ohnehin schon Sorgen, aber dann bekam ich letzte Woche auch noch eine Textmeldung, in der die Mutter fragte, ob ich die Kaninchen nicht im Winter bei mir haben könnte, denn die Kinder haben kein große Lust, im Winter mit ihnen zu spielen. Ich bin aber kein Heim für ungeliebte Tiere oder verantwortlich für das Ausbügeln von elterlichen Fehlern, und stelle mir auch keinen zu kleinen Stall in den Garten, um mir anzusehen wie die Tiere erfrieren. Und da sie nicht kastriert sind, kann man sie ja auch nicht im Haus leben lassen, wo sie im Winter am besten aufgehoben wären. Also war klar, dass ich das verneinen würde.

Auf der anderen Seite tun mir die beiden aber auch Leid. Wenn das so weiter geht, erfrieren die entweder, oder sie leiden in ein paar Monaten wegen Bewegungsmangels an Osteoporose oder Gicht.