Mal wieder gut kochen

Am Sonntag habe ich mal wieder das Black Dal Rezept hervor gekramt. Das hat eine Vorgeschichte: Letztes Jahr war ich mit kalifornischen Freunden einen Tag in London, und wir haben zu einer Menge Sightseeing auch sehr gut gegessen, u.a. bei Dishoom. Mein Geheimtipp, da gehe ich sicher noch einmal hin, wenn ich mich mal wieder in London befinden sollte. Eines der Hausgerichte dort ist ihr Black Dal (schwarze Linsen), das sie 24 Stunden lang kochen, und jeden Tag neu aufsetzen. Göttlich!

Zuhause angekommen, habe ich nach einem Rezept gesucht, und bin im Internet fündig geworden: Dishoom’s Black Dal, aber da ist diese Sache mit den 24 Stunden Kochzeit, deshalb habe ich das bisher erst einmal gemacht, man muss das planen. Zutaten einkaufen, am Abend vorher die Linsen quellen lassen, dann einen halben Tag für die Zubereitung, und eben 24 Stunden kochen. Am dritten Tag kann man’s essen.

Vergangenes Wochenende war eigentlich ungeschickt gewählt, weil ich Samstag morgen in der Bibliothek eingeplant war, aber ich habe dann halt einen Tag verspätet angefangen, Sonntag die Arbeit gemacht, und über Nacht bis zum Montag (heute) Mittag kochen lassen. Das Resultat war noch einmal besser als im ersten Versuch, dieses Mal habe ich besser aufgepasst, dass mir der Kram nicht anbrennt, und es immer ordentlich suppige Konsistenz hat – man muss recht viel Wasser nachgeben.

Weil da ein paar Wartezeiten drin sind, und der Tag eh für nichts anderes mehr zu gebrauchen war, habe ich nebenbei noch aus den letzten eingekellerten Äpfeln aus dem Garten einen Kuchen gebacken, der schon wieder halb aufgegessen ist 🙂

Ist insgesamt eine Menge Arbeit gewesen, sollte aber für ein paar Tage halten, und hat sich auf jeden Fall gelohnt.

Jugendsünden

Vor einer Woche ist mein neuer PC gekommen. Nachdem der Wunsch-PC nicht geliefert werden konnte, habe ich bei einem anderen Händler ein Modell bestellt, das ebenfalls gebraucht ist, aber für meine Zwecke noch fünf Jahre halten sollte. Es gab ein paar Startschwierigkeiten, so hatte ich z.B. keine Adapter für meine alternden Monitore, und konnte auch nirgendwo in der Stadt welche auftreiben, aber nachdem das gelöst war, habe ich den größten Teilder vergangenen Woche damit verbracht, meine Daten vom alten auf den neuen Rechner zu kopieren.

Dabei bin ich erneut über ein Kleinod gestolpert, das ich schon vor einigen Wochen auf einer alten Diskette gefunden hatte: Ein Textadventure, das ich zur Schulzeit mit meinen Freunden Arbo und Hans geschrieben habe, offenbar für eine Schulaufgabe in der Listen verwendet werden sollten.

Natürlich habe ich wieder einmal nur den Quelltext gehabt, keine ausführbare Datei, und da das Spiel für Turbo Pascal unter MS-DOS entwicklet wurde, war es nicht ganz so einfach, es zum Laufen zu bekommen.

Heute war Programmierklub in der Bücherei, und wegen der Winterferien sind kaum Kinder gekommen, so dass ich wenig zu tun hatte. Da habe ich mir erst DosBox installiert, um einen alten DOS Rechner zu simulieren, und dann darin Free Pascal, das zu Turbo Pascal beinahe komplett kompatibel ist. Damit konnte ich die Sourcen mit wenigen Änderungen übersetzen, und das Spiel nach 25 Jahren zum ersten Mal wieder spielen.

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Es gab ein paar unerwartete Probleme: Wie man im Screenshot sieht, ist das Spiel in deutscher Sprache, und der Parser erwartet Worte wie öffne, Gemälde und Süden. In der Schule hatten wir deutsche Tastaturen, aber DosBox ist standardmäßig amerikanisch (erinnert sich noch jemand an KEYB GR?), und auf meiner Tastatur sind keine Umlaute, weil sie ein US Layout hat. Für die Ausgabe benutzt das Programm die Unit CRT, die in UCSD und Turbo Pascal für Ausgaben auf dem Textbildschirm (und die Funktion CLRSCR) nötig waren, und Free Pascal hat die unter DOS nicht standardmäßig installiert, weil sie in einem Verzeichnis mit dem Namen rtl-console liegt, dessen Name mehr als 8 Zeichen lang ist. Das zu diagnostizieren hat mich etwas Zeit gekostet.

Ich habe es bisher nicht geschafft, das Spiel zu gewinnen. Die Texte sind ein wenig peinlich, und der Quellcode auch, immerhin habe ich seitdem 25 Jahre dazu gelernt. Aber vielleciht pakce ich das Resultat doch ins Netz, einfach aus Spaß daran, dass diese Wiederbelebung geklappt hat.

Saftladen

Nach einer echt gebrauchten Woche wollte ich mir Freitag etwas Gutes tun, und einen neuen PC kaufen. Auf refurb.no habe ich für wenig Geld einen schicken Desktop mit 12GB Speicher gefunden, der zwar nicht mehr der neuste war, aber für meine Zwecke genau richtig. Ich brauche keinen High-End Gaming PC im Arbeitszimmer, eine schnelle CPU und genug Speicher sind mir wichtiger.

Also habe ich den Rechner bestellt, und da es schon Wochenende war, nicht damit gerechnet, dass ich vor Montag etwas höre, aber das ganz Wochenende voller Vorfreude dran gedacht. Hachz!

Samstag wollte ich noch einmal auf die Details gucken, habe in der Suche nach dem Angebot geschaut, es aber nicht mehr gefunden. Na gut, dachte ich, das ist ein gebrauchter PC, da hatten sie vielleicht nur noch einen von. Aber schau, da ist er noch einmal, nur mit doppelt so viel Speicher, und 50% teurer. Hmm.

Heute morgen kam dann eine Mail: Der Rechner könne leider nicht geliefert werden, weil er gar nicht auf Lager ist. Heul! Wie kann so etwas passieren? Mein Verdacht: Die haben den gleichen Rechner zweimal eingestellt, in einer günstigen und einer teuren Variante, um verschiedene Kundensegmente auszuloten. Und als über das Wochenende dann beide bestellt wurden, haben sie das teurere Modell konfiguriert und verschickt, und dann war für mich keiner mehr da.

Leider hat der Laden auch keine vergleichbaren Rechner anderer Hersteller (außer eventuell von Lenovo, aber Lenovo kaufe ich nicht). Ich suche also weiter.

Space Day

Heute bin ich nach Oslo ins Grand Hotel zum Space Day 2019 gefahren. Da stellte dich die norwegische Weltraumindustrie vor, vor allem für Schüler, die sich für ein Studienfach und eine Karriere entscheiden müssen. Aber ich dachte, ich gehe mal hin, und schaue, ob nicht jemand Software-Entwickler für spannende Sachen sucht, die in den Weltraum geschossen werden.

Der Tag fing nicht gut an. Auf dem Weg zum Bus fiel mir auf, dass mit meinem Zaun wohl etwas nicht stimmte. Mist.

Da ist wohl der Schneepflug letzte Nacht nicht um die Kurve gekommen. Unterwegs habe ich die Kommune angerufen, die haben das zu ihrem Subunternehmer mit dem Schneepflug weitergeleitet, damit er mich anruft. Hat er dann auch irgendwann im Laufe des Tages getan, und mir versprochen, dass er das im Frühling repariert “wahrscheinlich vor dem 17. Mai”, wenn kein Schnee mehr liegt, und die Farbe eine Chance hat, zu trocknen. Von mir aus kann er mir auch einen ganz neuen Zaun hinstellen, der musste eh gestrichen werden.

Der Event war so mittelmäßig bis nicht hilfreich. Es gibt nicht viel Space-Industrie, und die meisten sind von der Sorte, die Daten von europäischen Satelliten auswerten. Eine Politikerin war da, die blumig von der Zukunft grüner Technologien geredet hat, und wie wichtig der Weltraum doch dafür wäre, und dann gab es einige Fallbeispiele und Stände, an denen man sich unterhalten konnte. Die fielen in zwei Kategorien: Firmen, die Elektronik machen, und keine Software-Entwickler brauchen, und Firmen, die Software machen, aber heute nicht erschienen waren.

Ich werde wohl meinen Traum, einmal im Leben einen Roboter zum Mars zu schicken, nicht verwirklichen können. So etwas cooles macht niemand auch nur annäherungsweise.

Auf dem Rückweg habe ich mir bei meinem alten Arbeitgeber einen Gratis Monitor schenken lassen, damit der nicht in den Elektro-Müll wandert, und den mit nach Hause geschleppt.

Bleibt noch zu berichten, dass das Catering im Grand Hotel ganz passabel war. Es gab neben ausreichend Kaffee belegte Baguettes zum Lunch, und kleine Teilchen und Früchte als Snack zwischendurch. Für ein Event, dass hauptsächlich von Jugendlichen besucht wurde, finde ich das ziemlich ordentlich, da habe ich schon professionelle Konferenzen besucht, die schlechteres Essen hatten. *hust* wraps *hust*

 

Snowmageddon

Es schneit seit einer Woche unentwegt. So habe ich das in all den Jahren hier noch nicht erlebt. Gestern hat die Müllabfuhr die Tonne zum Glück noch gefunden, und ich habe sie gleich zurück gestellt, heute ist von ihr keine Spur mehr zu sehen.

Der Kater war jetzt seit Tagen nicht mehr draußen, dem gefällt das nämlich auch überhaupt nicht. Und das, wo wir doch kein Katzenklo im Haus haben; ich werde eventuell doch noch einmal in das Wetter raus müssen, und eines kaufen.

Die Haustür ging heute morgen nicht auf, weil sich zu viel Schnee vor ihr türmte. Dabei habe ich gestern Abend noch geschaufelt. Also bin ich zur Veranda raus, und bin über die Leiter für den Kater in den Garten hinab gestiegen, wo der Schnee so hoch liegt, dass man mindestens bis zu den Knien drin versinkt, egal wo man steht. Ich habe mir einen Weg bis zur Haustür geschaufelt, und sie frei gelegt.

Schnee
Bild vom Schnee, der sich auf meiner Veranda türmt.

Bei der Gelegenheit habe ich realisiert, dass die Verandatür sich in der Kälte verzogen hat, und nicht mehr richtig schließt. Am unteren Ende fehlt ein halber Zentimeter bis zum Anschluss, damit der Schließmechanismus in das Gegenstück einrastet. Das ist bei der momentanen Kältewelle natürlich Mist, und ich kann das auch nicht reparieren, muss wohl ein Handwerker her.

Hoffentlich brauche ich keine neue Tür. Das Konto leidet momentan eh, nach den ganzen Arztbesuchen im Januar.

Die neue Zahnkrone ist übrigens drin, und alles funktioniert wieder. Auch Essen kann ich wieder ziemlich normal, nachdem die Gallenblase da nicht mehr mitreden kann.