Ferien vorbei

Auch der schönste Urlaub geht mal zu Ende. Heute habe ich die Familie auf die Heimreise nach Deutschland verabschiedet, nach zwei Wochen mit vollem Haus (3 Erwachsene, 2 Kinder). Die Waschmaschine macht Überstunden, um die ganze Bettwäsche und Handtücher sauber zu kriegen.

Was ich gelernt habe? Mit zwei Kindern hat man keine ruhige Minute, und meine Hoffnung, endlich mal mit der großen Schwester das TV Serien Backlog abzuarbeiten, musste stark zurück geschraubt werden. Wir haben immerhin die neue Season von Umbrella Academy geschafft.

Den letzten Level von Overcooked haben wir jetzt im dritten Urlaub in Folge probiert, und sind wahrscheinlich in der letzten Phase angekommen, aber wir sind immer noch nicht gut genug (oder hätten noch ein paar Abende gebraucht).

Mit kaputter Spülmaschine kann man als einzelne Person eine Weile lang leben, aber mit fünfen wird es echt anstrengend, und die Spüle steht ständig voller Geschirr. Das Problem muss gelöst werden, am besten sofort nachdem die kaputte Dusche repariert ist. Mit fünf Personen ohne Dusche ist übrigens auch doof.

Morgen geht die Arbeit wieder los, und pünktlich zum Start hatte ich letzte Nacht den ersten Albtraum, trotz Pandemie ins Büro kommen zu müssen, das in Oslo, wo wir uns mit lauter anderen Startups einen Co-Working Space teilen. Ich glaube aber eher nicht, dass es dazu kommt. Das FHI hat gerade erst wieder betont, dass so weit wie möglich vom Home Office gebraucht werden muss, und in Stoßzeiten der öffentliche Nahverkehr nicht strapaziert werden soll. Außerdem kriegen wir jetzt vielleicht doch noch zumindest eine Empfehlung für das Tragen von Masken, wenn auch wohl keine Pflicht.

Osterferien 2019

Die große kleine Schwester ist zu Besuch, ich habe mir zwei Wochen Urlaub genommen, und wir haben viel gemacht:

  • Erstes Bad des Jahres im Fjord
  • Radtour nach Tjøme mit Wanderung und Besuch der Gletschertöpfe, die ich noch nie gesehen habe.
  • Großeinkauf für Haus und Garten, Blumen gepflanzt, eine Blumenwiese gesät, Sträucher beschnitten und Nistkästen aufgehängt.
  • Mit dem Bus nach Moutmarka, noch eine Wanderung gemacht. Sehr schönes Landschaftsschutzgebiet dort, mit Strand und viel Natur.
  • Viel gekocht, fern gesehen und Spiele gespielt.

Weihnachten 2018: Reisen

Zum Ende des Jahres habe ich nicht mehr viel im Blog geschrieben. Ich war zur Weihnachtszeit in Deutschland bei meiner Familie, und habe den Computer nur für Netflix angemacht.

Wie üblich habe ich Klagen über das Reisen in Europa. Letztes Jahr bin ich mit dem Zug von NRW bis nach Vestfold gefahren, und das hat so lange gedauert, dass ich dieses Jahr trotz der schlechteren Ökobilanz wieder das Flugzeug gewählt habe. Der Flieger nach Hamburg kam aus London, und wahrscheinlich weil es in Oslo so viel Schnee gab, ist er 30 Minuten zu spät gelandet.

Diesmal hat mir Norwegian mein Kabinengepäck gelassen, aber die letzten Passagiere mussten erst einmal alle wieder aussteigen, weil für ihre Rollkoffer kein Platz mehr war. Wenn man weiß, wie groß das Flugzeug ist, und ohnehin schon zu spät dran, dann sollte man evtl. einen freiwilligen (Gratis-) Cabin-Check machen, ehe man alle Leute mit ihrem Krempel in die Maschine stopft, nur um sie dann wieder raus zu holen. Wir waren also echt spät dran, und ich hatte in Hamburg 48 Minuten eingeplant, um meinen Zug zu bekommen. Die waren futsch, noch ehe wir im Landeanflug waren, denn wir hatten Gegenwind.

Jede Hoffnung, dass ich mit einer etwas späteren S-Bahn doch noch einen hoffentlich verspäteten ICE am Hauptbahnhof kriegen könnte, war dahin, als wir nach der Landung gebeten wurden, uns alle wieder hin zu setzen, damit die Polizei einem Passagier aus dem Flugzeug helfen könne. Danke, junger Mann, und frohe Weihnachten auch. Der ICE war also weg, und ich habe gelernt, dass ein Monate im Voraus gebuchter Sparpreis nur dann etwas spart, wenn man den Zug auch kriegt, für den er gebucht wurde. Wegen der Zugbindung habe ich ein neues Vollpreisticket gebucht, eine Stunde später. Als wenn die Reise nicht eh schon teuer genug war, aber für die Familie tut man’s ja.

Die Rückreise lief dafür genau wie geplant: Ankunft in Tønsberg so spät, dass kein Bus mehr fährt, dafür dann Taxi im Feiertags- und Nachttarif genommen.

Nächstes Mal, wenn es denn eines gibt, nehme ich wieder Bus und Bahn. Und in zehn Jahren haben wir vielleicht einen Tunnel nach Dänemark. Dass es zu meinen Lebzeiten noch einmal eine Direktverbindung mit Hochgeschwindigkeitszügen durch Skandinavien geben wird, darauf wage ich nicht zu hoffen.

 

Woche 35: Vogelkurs, Technologie

Diese und nächste Woche sind wir auf einem Vogelkurs, organisiert von der lokalen Abteilung des Norwegischen Ornitologenverbands. Bisher hatten wir zwei Abende Kurs mit Vorträgen und einen Samstagmorgen im Feld, und es war sehr schön, etwas über die Natur in meiner Umgebung zu lernen, und Vogel-Nerds in ihrem natürlichen Habitat zu erleben.

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Seevögel und Greifvögel am See beobachten (Gjennestadvannet).

Nächste Woche ist die Schwester leider nicht mehr dabei, weil sie nach Deutschland zurück fliegt. Deshalb konnte ich heute beobachten, wie sie als normaler gebildeter Mensch mit eigentlich guten Computerkenntnissen mit einer typischen modernen Webseite umgeht. Oder wie mir ihr umgegangen wird, denn online einchecken auf der Webseite von Ryanair ist ja wohl eine extrem benutzerfeindliche Interaktion! Nachdem sie schon zur Bestellung des Tickets ein Konto anlegen musste, und sich an das Passwort heute nicht erinnern konnte, wurde das zu einem besonders schlimmen Spiessrutenlauf durch endlose Captchas, wo Fotos von Feuerhydrant in Vietnam identifiziert werden müssen, oder Straßenschilder angeklickt. Ist eigentlich jedes Schild, dass an einer Straße steht, ein Straßenschild, auch wenn darauf eine mir unbekannte Burgerkette ihr Restaurant bewirbt? Anschließend wird dann nach allen Regeln der Kunst versucht, den Kunden von seinem eigentlichen Vorhaben abzulenken, damit er vielleicht doch noch aus Versehen für ein drittes Gepäckstück bezahlt, obwohl er alle diese Angaben bei der Ticketbestellung schon gemacht hat. Immer mit den farbkodierten Formularen, wo der auffällige leuchtende Button derjenige ist, den man eben gerade nicht anwählen will.

Wir Softwareentwickler haben hier klar versagt. Die Profitgier und Jagd nach immer kleineren zusätzlichen Einnahmen aus Hoteldeals, Sitzplatzreservierungen und Upsells, die das Fliegen an sich schon unangenehm machen, spiegeln sich in diesen Webseiten in voller Wucht wieder, gepaart mit Tricks, die das Verhalten der Benutzer und ihre Frustration auszunutzen suchen, um sie dazu zu bringen, Fehler zu machen, die sich anschließend nur möglichst schwer korrigieren lassen. Als Entwickler muss man es vor seinem Gewissen verantworten, derart benutzerfeindliches Design zu implementieren, und ich fürchte, die wenigsten von uns machen sich darüber ernsthaft Gedanken, oder haben den Schneid, ihrem Projektleiter zu erklären, dass sie an so etwas nicht Teil haben wollen.

Woche 32: Kinder

Momentan sind die Kinder der kleinen Schwester im Garten, jäten mein Unkraut und sammeln Fallobst ein. Das Wetter ist nämlich nicht mehr so sehr nach Strand, es ist in den letzten Tagen windiger geworden.

Auch wenn ich beim letzten Mal etwas grantig war, muss ich ja zugeben, dass die Kinder auch echt niedlich sein können. Bei den letzten Strandbesuchen ist ihre Tante mit dem Kajak vorbeigekommen, und der große Junge wollte auch mal paddeln. Er passt kaum in die Schwimmweste, deshalb ist es gut, dass man am Badestrand überall stehen kann, und wir Erwachsenen sind natürlich ständig an seiner Seite gewesen. Er schafft es, das Boot zu bewegen, aber bis er wirklich hinein passt, werden noch ein paar Jahre vergehen.

Natürlic muss seine kleine Schwester dann auch mal Kajak fahren, wenn er darf. In der Schwimmweste sieht sie aus wie eine Schildkröte, die mal eben den Schnabel aus dem Panzer steckt, und über die Kante vom Cockpit kann sie gerade eben so heraus gucken. Aber Spass hat sie dabei natürlich trotzdem gehabt.

Dass sie jetzt Heimweh hat, ist wohl eher dadurch bedingt, dass ihr Papa dieser Tage mehrfach auf WhatsApp angerufen hat. Der hat nämlich eine Fernschach-Partie mit seinem Sohn im Gang, die gerade in die Endspiel-Phase geht, wo keiner von beiden mehr die Geduld hat, einen Zug pro Tag per Textmeldung zu schicken.

Ansonsten spielen wir viel Overcooked!, was der Junge mit seinen acht Jahren schon erstaunlich gut auf die Reihe kriegt, und so lustig anzusehen ist, dass die kleine Schwester, selbst wenn sie nicht selber spielen kann, morgens schon darum bettelt, dass ich es für den Rest der Familie wieder anmache. Ich liebe dieses Spiel.

Am Freitag ist der Urlaub vorbei, und sie fliegen wieder heim bis zum nächsten Sommer.

Woche 31: Familiebesuch

Wenn man am Mer wohnt, dort “wo andere Leute Urlaub machen”, dann kriegt man im Sommer die Familie zu Besuch. Das kann sehr schön sein, aber auch anstrengend. Die kleinere kleine Schwester ist mit ihren Kindern da, die sind 5 und 8, und streiten sich die ganze Zeit, wenn man sie nicht ablenkt. Jetzt putzen sie gerade das Geländer meiner Veranda, und spielen, dass sie Piraten sind, die das Deck vom Schiff schrubben müssen. Irgendwie schaffen sie es dabei, den Keller unter Wasser zu setzen.

Ich bin ja eigentlich kein Grinch (bilde ich mir jedenfalls ein), und in der Theorie sind Kinder ja prima, aber morgen geht meine Arbeit wieder los, und ein wenig freue ich mich darauf.

Woche 30: Kajakkurs

Die große kleine Schwester und ich sind als Teenager in den Sommerferien im Sommercamp zum paddeln in Südfrankreich gewesen. Mit Kajak und Kanu auf Ardèche, Rhône, und wie sie alle heißen. Das hat uns viel Spaß gemacht, wir haben auch in späteren Ferien immer mal ein Kajak geliehen. Seit ich am Meer wohne, habe ich mein eigenes Seekajak, mit dem wir Tagestouren an der Schärenküste entlang machen.

Aber richtig gelernt haben wir es nie. Und wo die Schwester in den Sommerferien bei mir ist, haben wir uns beide zu einem Grundkurs in der Nähe angemeldet, um das zu korrigieren. Letztes Wochenende haben wir mit einer Gruppe von anderen Amateuren und zwei netten Ausbilderinnen also die grundlegende Technik gelernt, sowie Rettungen aller Art. Wir waren in zwei Tagen 20 Stunden auf oder im Wasser, und das hat ziemlich geschlaucht! Mitgenommen habe ich außer einer verbesserten Paddeltechnik, dass ich für Notsituationen unbedingt noch weiter üben muss. Mich ohne einen Partner zu retten, klappt noch nicht so prima, das doofe Boot in der Balance zu halten, während man wieder hinein rutscht, ist gar nicht so leicht.

Außerdem mitgenommen habe ich den Wunsch nach mehr Equipment: Wetsuit, Paddelfloat, und Badeschuhe stehen ganz oben auf meiner Wunschliste.