Wasser ist der Feind

Dienstag hatte ich Wasser im Keller stehen. Ist ja auch schon wieder zwei Jahre her seit dem letzten Versicherungsfall 🙁

Ich habe am Morgen eine Waschmaschine angestellt, und als sie fertig war, stand das Wasser bis zu zwei Zentimeter hoch auf dem Fußboden. Muss wohl der Ablauf verstopft sein, dachte ich, habe einen Eimer voll Wasser aufgewischt, und bin wieder zurück an die Arbeit gegangen.

Abends wollte ich mir die Katastrophe nochmal genau ansehen, und das Wasser stand wieder dort. Diesmal ohne dass ich eine Maschine angestellt hatte. Ich hatte allerdings nach der Arbeit ein Bad genommen. Der Abfluss aus dem Keller funktionierte auch, ich habe den Eimer Wasser da problemlos rein schütten können. Er liegt nur leider am höchsten Punkt des Fußbodens, weil der Fehler eine totale Fehlkonstruktion ist. Wasserdicht ist er auch nicht, was bei solchen Fällen gerne dazu führt, dass das Wasser unter das Parkett im Gästezimmer dringt, und die Versicherungssumme erhöht.

So geht das nicht weiter, das muss mal ordentlich gemacht werden. Ich wollte eh immer schon eine Toilette da unten haben, und hatte mir vage vorgenommen, dass ich mich darum dieses Jahr kümmere. Die Frage ist, wie man das angeht, besonders in Kombination mit dem neuerlichen Versicherungsfall. Die Versicherung zahlt die Herstellung in den Ursprungszustand, keine zusätzliche Konstruktion, aber das macht ja keinen Sinn, wenn der Ursprungszustand schon verkehrt ist, und ich eh Änderungen machen will. Ich nehme an, ich muss mir den Schaden in Bar erstatten lassen, die Reparatur selber vornehmen, und für alles, was nicht wie vorher sein soll, selber zahlen. Das wäre prima, wenn das möglichst unbürokratisch klappt, aber auf so etwas traue ich mir inzwischen nicht mehr zu hoffen.

Montag kommt der Gutachter von der Versicherung, um den Schaden aufzunehmen. Vielleicht kann der mir einen Tipp geben? Vorher kann ich eh nichts tun.

Abenteuer Internetshop

Am Mittwoch ist meine Lieferung aus China gekommen. Ich brauchte zu meinem neuen Computer zwei Adapter für meine alten Monitore, und die habe ich für $7,50 in China bei Deal Extreme bestellt. Anfang Februar, Lieferzeit 7-10 Tage. Direkt am nächsten Tag hat der Händler das Geld von meinem Paypal Account eingezogen.

Zwei Wochen später war meine Bestellung noch immer “in Bearbeitung”, und nachdem ich freundlich gefragt habe, ob es ein Problem gäbe, war sie plötzlich “in der Post”.

Nachdem die 10 Tage Lieferzeit verstrichen waren, ohne dass ein Päckchen eintraf, habe ich dann Anfang März noch einmal gefragt, was denn nun sei, und wurde aufgeklärt, dass es sich bei der Lieferdauer um 11-20 Arbeitstage handele, und ich Geduld haben sollte. Und siehe da, das Päckchen kam dann auch irgendwann, und zwar genau an dem Tag, an dem ich eigentlich mein Geld zurück erstattet haben wollte.

Funktioniert hat dann nur einer der beiden Adapter, der zweite war DOA. Auf meine Anfrage, wie ich denn jetzt mein Geld zurück bekommen könnte, gibt es bisher noch keine Antwort, aber ich rechne damit, dass mir in 14 Tagen bestellt wird, ich solle den kaputten Adapter doch Zwecks Austausch per Einschreiben nach China schicken.

Es hat sich nicht gelohnt, das Zeug im Internet zu kaufen, und nächstes Mal lasse ich mich doch lieber wieder vom lokalen Elektrohandel schröpfen, der 170 Kronen pro Stück haben will. Leider kriegen die im Gegensatz zu China schlechte Konditionen von der norwegischen Post, und können keinen Gratis Versand anbieten, sondern verlangen ein Heidengeld für ein Päckchen, das ich mir dann auch noch beim lokalen Postamt abholen muss. China dagegen sendet mir das kostenfrei als Brief direkt in den Postkasten. Da muss sich etwas ändern, Leute. Ich würde ja auch persönlich im Laden antanzen, wenn der nicht in einem Gewerbegebiet liegen würde, in das von mir daheim kein Bus geht, und zu dem ich wegen Winterwetter und Schotter auf allen Wegen auch nicht mal eben mit dem Fahrrad fahren will. Mehr Busrouten, die nicht nur sternförmig die Innenstadt mit den Vororten verbinden, könnten ein Gewinn für das lokale Gewerbe sein? Wenn es schon in der Innenstadt keinen brauchbaren Elektrohandel mehr gibt?

Der zweite Monitor ist jetzt erst einmal analog über VGA angeschlossen, bis ich doch mal zum Elkjøp komme, oder ein Wunder passiert.

Helsinki, nachgeholt

Ich habe hier schon wieder lange nichts geschrieben, es war viel los. Angefangen damit, dass ich mit der Firma zum WordCamp Nordic 2019 in Helsinki gewesen bin.

Helsinki ist eine schöne Stadt, die mich sehr an Oslo erinnert, mit den selben Bauten aus der Zeit der Schweden, und einer scheinbar ähnlich ruhigen Mentalität. Auf so einer Konferenz kriegt man von der Stadt, in der man ist ja oft nicht viel mit, deshalb habe ich mir einen Tag zusätzlich gegönnt, um mal genauer hin zu sehen.

Auf Anraten von Karen war ich zuerst einmal im Allas Sea Pool. Das ist ein Freibad, mit einem normalen, warmen Becken, und einem, wo man quasi im Fjord schwimmt. Es war -1 Grad Celsius, und auch unter massivem Einsatz der Sauna habe ich es nicht bis über die Knöchel ins Wasser geschafft, aber die Finnen waren auch alle im warmen Becken, da habe ich mich wohl nicht total blamiert. Sehr schöne Anlage, auch wenn sie voller Touristen war. So etwas sollten wir hier bei uns auch haben, am liebsten natürlich hier in Tønsberg. Unsere Politik redet ja schon seit langem über Alternativen zum Hallenbad in der Innenstadt, aber so etwas mutiges steht glaube ich nicht auf dem Plan.

Anschließend habe ich dann noch die Fähre nach Suomenlinna genommen, einer Inselfestung im Fjord, von den Schweden gebaut, zwischenzeitlich von den Russen besetzt, und jetzt Heimat verschiedener Museen. Es war tolles Wetter, ich habe das Gefühl, da habe ich richtig Glück gehabt, denn auf dem Wasser lag teilweise noch das Eis der Vorwoche.

Am nächsten Morgen war ich in der Oodi, das ist die neue Bibliothek, ein hübsches modernes Bauwerk, wie ohnehin viel tolle Architektur in der Stadt steht. Man ist hier stolz auf seine Architekten. Zum Auftakt unserer Konferenz waren wir in der Aalto Universität, und Alvar Aalto ist ein Name, an dem man auch sonst nicht vorbei kommt.

Ich mag ja moderne Bibliotheken, die ihren Auftrag auch über den Verleih von Büchern hinaus verstehen, und die Oodi ist da super. 3D Drucker, Nähmaschinen, Grafiktablets, und alles, was man sonst so in einem Makerspace haben möchte, standen da herum, und wurden von geschultem Personal erklärt.