Woche 34: Wiedersehen

Anfang der Woche habe ich mich mit der ehemals besten Freundin und Lieblingskollegin aus meiner Zeit in Oslo getroffen. Sie lebt jetzt mit ihrem Mann in den USA, und wir haben uns zehn Jahre nicht gesehen, also seit bevor ich selber nach Kalifornien gezogen bin.

Zehn Jahre sind eine Menge Zeit, und trotzdem haben wir uns nicht viel zu erzählen gehabt, so unterschiedlich sind unsere Leben. Sie ist inzwischen Mutter von zwei Kindern geworden, die beide dabei waren. Ich arbeite nicht mehr in der Spieleindustrie, bin viel krank gewesen. Es lief also irgendwie auf Unterschiede zwischen USA und Norwegen hinaus, vor allem im Gesundheitswesen, wo ich ja beide Systeme hautnah als Patient erlebt habe.

Dafür, dass wir früher mal so dicke Freunde waren, war es etwas enttäuschend, wie wenig wir noch gemeinsam hatten.

A propos Gesundheitswesen: Das Krankenhaus hat sich gemeldet. Meine eigentlich für Dienstag nächster Woche anstehende OP musste wegen unvorhergesehener Terminschwierigkeiten in den Oktober verlegt werden. Wo ich doch gerade schon damit begonnen hatte, mir Sorgen um den Eingriff zu machen und deshalb schlecht zu schlafen.

Woche 32: Kinder

Momentan sind die Kinder der kleinen Schwester im Garten, jäten mein Unkraut und sammeln Fallobst ein. Das Wetter ist nämlich nicht mehr so sehr nach Strand, es ist in den letzten Tagen windiger geworden.

Auch wenn ich beim letzten Mal etwas grantig war, muss ich ja zugeben, dass die Kinder auch echt niedlich sein können. Bei den letzten Strandbesuchen ist ihre Tante mit dem Kajak vorbeigekommen, und der große Junge wollte auch mal paddeln. Er passt kaum in die Schwimmweste, deshalb ist es gut, dass man am Badestrand überall stehen kann, und wir Erwachsenen sind natürlich ständig an seiner Seite gewesen. Er schafft es, das Boot zu bewegen, aber bis er wirklich hinein passt, werden noch ein paar Jahre vergehen.

Natürlic muss seine kleine Schwester dann auch mal Kajak fahren, wenn er darf. In der Schwimmweste sieht sie aus wie eine Schildkröte, die mal eben den Schnabel aus dem Panzer steckt, und über die Kante vom Cockpit kann sie gerade eben so heraus gucken. Aber Spass hat sie dabei natürlich trotzdem gehabt.

Dass sie jetzt Heimweh hat, ist wohl eher dadurch bedingt, dass ihr Papa dieser Tage mehrfach auf WhatsApp angerufen hat. Der hat nämlich eine Fernschach-Partie mit seinem Sohn im Gang, die gerade in die Endspiel-Phase geht, wo keiner von beiden mehr die Geduld hat, einen Zug pro Tag per Textmeldung zu schicken.

Ansonsten spielen wir viel Overcooked!, was der Junge mit seinen acht Jahren schon erstaunlich gut auf die Reihe kriegt, und so lustig anzusehen ist, dass die kleine Schwester, selbst wenn sie nicht selber spielen kann, morgens schon darum bettelt, dass ich es für den Rest der Familie wieder anmache. Ich liebe dieses Spiel.

Am Freitag ist der Urlaub vorbei, und sie fliegen wieder heim bis zum nächsten Sommer.

Woche 31: Familiebesuch

Wenn man am Mer wohnt, dort “wo andere Leute Urlaub machen”, dann kriegt man im Sommer die Familie zu Besuch. Das kann sehr schön sein, aber auch anstrengend. Die kleinere kleine Schwester ist mit ihren Kindern da, die sind 5 und 8, und streiten sich die ganze Zeit, wenn man sie nicht ablenkt. Jetzt putzen sie gerade das Geländer meiner Veranda, und spielen, dass sie Piraten sind, die das Deck vom Schiff schrubben müssen. Irgendwie schaffen sie es dabei, den Keller unter Wasser zu setzen.

Ich bin ja eigentlich kein Grinch (bilde ich mir jedenfalls ein), und in der Theorie sind Kinder ja prima, aber morgen geht meine Arbeit wieder los, und ein wenig freue ich mich darauf.