Letzte Woche war Black Friday, was ich ja für den dümmsten der erfundenen Feiertage halte, noch mehr als Valentinstag. Überhaupt könnte man mal aufhören, von Feiertage zu sprechen, wenn man da arbeiten muss.
Weil die Norweger kein Thanksgiving haben, ist Black Friday auch nicht wie in den USA der erste Tag der Weihnachtsangebote, sondern nur eine weitere Ausrede, um eine Woche voller Sonderangebote zu annoncieren. Denn damit es sich lohnt, wird das ganze gleich auf die ganze Woche ausgedehnt.
Trotzdem ist der Freitag natürlich ein wichtiger Tag auch im E-Commerce, und der wichtigste Tag für unsere Kunden auf der Arbeit, die im Vorfeld ihre Emil-Kampagnen losgetreten haben, ihre Preise geändert, und einen Ansturm von Käufern erwarten. Das kann man an der Auslastung unserer Server sehen, weshalb wir im Vorfeld ordentlich aufräumen, damit das wie am Schnürchen läuft. Und bei einer solchen Aufräumaktion habe ich dieses Jahr fast meine Karriere beendet, und die Firma gleich mit: Ein Skript, das auf einem Server fünf Seiten von ehemaligen Kunden löschen sollte, meldete “386 Seiten gelöscht”, und mir ging der Arsch gehörig auf Grundeis. Die sofort entstehende Panik stellte sich allerdings schnell als unbegründet heraus: Erstens wir haben viel mehr als 386 Kunden, das waren also auf keinen Fall alle, zweitens war das Skript nach 5 Minuten fertig, und man hätte eh nichts mehr tun können, und dritten hätten wir immer noch Backups gehabt. Viertens hat das Skript außerdem genau das gemacht, was es sollte, nur halt auf allen unseren Servern gleichzeitig, statt nur auf dem einen, auf den ich gezielt hatte – wir hatten eine Menge ehemalige Webseiten, die mal weg mussten. Aber mein Herz hat sich trotzdem nicht mehr so schnell eingekriegt, oh weia. Das hätte ein echt schwarzer Tag werden können.