Woche 38: Kodeklubben

Jeden zweiten Samstagmorgen bin ich in der Bibliothek, und bringe Kindern das programmieren bei. Kodeklubben ist ein Angebot von Freiwilligen im Rahmen von Lær Kidsa Koding, wo eine ständig wechselnde Menge von Kids im Alter von 10 Jahren und aufwärts von uns Erwachsenen das Programmieren am Beispiel von einfachen aufeinander aufbauenden Aufgaben beigebracht wird. Das sind am Anfang zum Beispiel einfache Spiele in Scratch.

Ich bin jetzt seit ca. zwei Jahren dabei, und es macht immer noch Spaß, auch wenn es wirklich anstrengend sein kann. Ich habe damals in Kalifornien mit Freunden ein ähnliches Projekt namens Hack The Future selber gestartet, in Verbindung mit dem Tech Museum in San Jose und anderen Sponsoren, und bin froh, hier in Norwegen wieder in so etwas hinein rutschen zu können.

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Was mir hier in Norwegen gefällt: Wir müssen nicht vor jedem Event nach Sponsoren jagen, und die Räumlichkeiten neu verhandeln. Die Bücherei freut sich, uns als Gast zu haben, weil sie dadurch für junge Nutzer attraktiver wird, und wir bekommen Fördergelder von Stiftungen oder aus staatlichen Töpfen, weil wir Jugendarbeit machen. Damit kann man dann auch mal ein paar Laptops zum ausleihen anschaffen. In Kalifornien hatten wir ein paar aus Spenden, und es war immer traurig, wenn wir ein Kind aus weniger wohlhabenden Umständen weg schicken mussten, weil es keinen eigenen Laptop hatte, und wir nicht genug Leihrechner. Wir haben auch mehr engagierte Eltern, die sich mit ihren Kindern gemeinsam hinsetzen, um vielleicht auch etwas zu lernen, oder darauf achten, dass das Kind nicht plötzlich abgelenkt wird und Minecraft spielt oder Youtube guckt. Bei Hack the Future hatten wir damit massive Probleme.

Dafür hatten wir glaube ich dort mehr Mentoren für die Kids. Hier in Tønsberg ist nicht so viel los in der IT-Branche, und es ist schwierig, Freiwillige zu finden, die regelmäßig zweimal im Monat erscheinen. Selbst wenn man eigentlich nicht viel dafür können muss. Der Kern unserer Truppe sind drei Leute, und an Tagen wie vor zwei Wochen, wo die Sommerferien vorbei waren und die Kinder sich nach neuen Hobbies umschauen oder einfach daheim gelangweilt haben, kann es schon einmal mehrere Dutzend Kinder geben, die alle bei Null anfangen, und die ersten Schritte erklärt kriegen müssen.

 

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