Ausgrabungen

Im Keller kratzen sich heute zwei Klempner am Kopf, warum mein Haus so seltsam gebaut ist.

Eben haben sie entdeckt, dass außer dem Klo alle anderen Leitungen (nicht nur die Waschmaschine, auch die Küche und der Rest vom Bad) ins Meer gehen. In das kommunale Abwassersystem wird also nur das Abwasser aus dem Klo gepumpt.

Aber wo die Rohre für all da liegen, ist immer noch unklar. Sie machen mit dem Presslufthammer reihenweise Probegrabungen im Fußboden.

Immerhin haben sie noch keine Skelette oder römische Mauerreste gefunden.

Update: Sie sind fertig für heute. Das Rohr, nach dem sie suchen, haben sie gefunden, morgen wird weiter gemacht.

Patientenreisen

Wieder etwas gelernt. Man kann sich in Norwegen die Kosten für die Reise zu einer medizinischen Behandlung erstatten lassen (*). So wie zum Beispiel meine Reise nach Porsgrunn neulich, wo das nächstgelegene MR Labor ist, für meine jährliche Nachsorge.

Das funktioniert so: Ich fahre dort hin, mit dem Verkehrsmittel meiner Wahl (Bahn und Bus), und zahle das aus eigener Tasche (470 Kronen). Dann beantrage ich online eine Erstattung. Wenn das unter 300 km pro Reiseweg sind, kann ich da keine Quittungen einreichen, sondern werde nach vereinfachtem Modell bearbeitet: 2.50 Kronen pro Kilometer. In meinem Fall sind das 138 km, macht 345 Kronen Erstattung.

Hier zahle ich also schon einmal 125 Kronen aus eigener Tasche drauf, aber es kommt noch toller: Von den 345 Kronen werden 289 Kronen Selbstbeteiligung abgezogen, bleiben zur Auszahlung 56 Kronen, und Beträge unter 100 Kronen werden aus Kostengründen nicht erstattet.

Seufz. Der einzige Gewinn der Meldung ist also, dass die 289 Kronen Selbstbeteiligung auf meine maximale jährliche Belastung angerechnet wird. Sobald die 2369 Kronen erreicht, bekomme ich eine Frikort, und bis zum Ende des laufenden Jahres zahle ich dann für Medikamente und Arztbesuche (und Reisen?) Keine Selbstbeteiligung mehr. Die Karte ist letzte Woche gekommen.

Falls ich also dieses Jahr noch einmal ein MR brauche, sollte ich die 100 Kronen Auszahlungsgrenze überschreiten, und kann mich auf eine Auszahlung von fast 75% meiner real entstandenen Kosten freuen. Aber so richtig glücklich macht mich das doch nicht.

(*) Das ist nicht der Teil, den ich gelernt habe, das habe ich schon öfter in Anspruch genommen, für Reisen nach Oslo. Was ich gelernt habe, ist was passiert, wenn man Kurzstrecken fährt.

Der Ärger mit der Maus

Ich habe eine Maus im Haus. Nicht, weil es da ein Mauseloch gibt, oder so etwas – der Kater hat die rein gebracht, durch die Katzentür. Und dann hat er sie wohl, wie üblich, beim spielen “verloren”, der Idiot. Weil sie unter das Sofa oder hinter einen Schrank flüchtet, wo er nicht dran kommt, dann gibt er nämlich jedes Mal auf und sucht sich ein neues Opfer. Danke, Rufus!

Ich komme also Mittwoch nach Hause, und die ganze Küche stinkt nach Mäusepisse. Auf (!) dem Kühlschrank liegt der Mäusekot, den 5 Kilo Beutel mit Reis, der da lagert, kann ich also abschreiben. Hinter dem Kühlschrank ist es noch viel schlimmer, und ich habe den Feiertag damit verbracht, die Küche einmal komplett mit Chlor zu schrubben. Der neue Kühlschrank hat zum Glück rollen, so dass man da leicht drunter kommt, und es sah da vielleicht aus, also ehrlich. Keine Freude, und am liebsten hätte ich der Maus und dem Kater den Hals umgedreht.

Am Tag darauf, nachdem der Chlorgeruch verschwunden ist, stank es aber immer noch nach Mäusepisse. Seufz. Das Biest muss wohl noch irgendwo sein. Was ich auch daran erahne, dass ich heute meine geliebte Baby-Alpaca Decke von Elvang auf dem Stuben-Fußboden gefunden habe, total zerfressen. Menno. Das Ding war ein Geschenk, echt teuer, und super angenehm. Aber jetzt ist sie reif für den Müll.

 

Heute Abend kaufe ich eine Mausefalle. Egal, ob die human ist oder nicht, Hauptsache, das hört auf.

Fahrradauktion

Am Donnerstag bin ich nach der Arbeit zur Fundsachenauktion der Polizei gefahren.

Ich brauche nämlich ein neues Fahrrad, das den Anhänger ziehen kann und das man auch im Winter fahren kann. Das Rennrad ist für beides ungeeignet, und die Gangschaltung vom zweiten Fahrrad im Schuppen hat jetzt endgültig den Geist aufgegeben. Außerdem will man ja auch Besuchern ein Rad anbieten können, dass hier die Berge rauf und runter kommt.

Statt ein neues zu kaufen, dachte ich, vielleicht auf der Auktion ein Schnäppchen machen zu können. Gleich vorab: Das hat nicht geklappt.

Alle paar Jahre mal macht die Polizei eine Auktion mit Fundsachen und Diebesgut, dessen Besitzer sich nicht auftreiben ließen. Entsprechend gab es da alles von Sportschuhen über Bunad-Silber bis zu Booten. Und fast 200 Fahrräder in sehr unterschiedlichem Zustand.

Die Polizei hat sich natürlich keine Mühe gemacht, die heraus zu putzen, oder die Schäden an den Rädern zu dokumentieren, deshalb ist es wichtig, dass man eine Stunde vorher aufkreuzt, um die Dinger zu inspizieren, so gut das geht. Die lehnen alle aufeinander, selbst Bremsen und Gangschaltung ausprobieren ist da schon nicht drin gewesen. Man kann aber schon eine Vorauswahl treffen, wo der Rahmen beschädigt ist, die Reifen heruntergefahren sind, oder der Rost nach einer neuen Kette oder Gangschaltung schreit.

Da ich etwas ganz bestimmtes wollte (wintertauglich, und besser als das Rad, das im Schuppen steht), reduzierte sich der Pool der Kandidaten schnell auf nur noch 3 Exemplare, die schon zu den besten in der Sammlung gehörten – ein paar Rennräder und so ein Fat-Tire Rad waren noch dabei, die sicher etwas wert waren. Entsprechend war die Konkurrenz, als meine Wunschräder aufgerufen wurden, und sie gingen dann für Preise weg, die ich nahe am Neupreis vermute.

Generell wurde viel zu viel bezahlt für Räder, die man maximal fünf Minuten aus der Ferne gesehen hat, und an denen man möglicherweise alle teuren Teile ersetzen muss. Die anderen Teilnehmer an der Auktion haben wesentlich mehr Vertrauen in den Zustand als ich, besonders wo die Räder sicher alle ein halbes Jahr im Freien herum gestanden haben, ehe die Polizei sie endlich eingesammelt hat. Ich konnte da nur mit dem Kopf schütteln.

Das man ein Schnäppchen machen kann, wird schon dadurch verhindert, dass da offensichtlich Profis unter den Zuschauern sind, die mit einem Bündel voll Geldscheinen da stehen, und von allem, ob es jetzt Werkzeug, Silberschmuck oder klassische DBS-Räder sind, den Wert kennen , und es offenbar auf Wiederverkauf angelegt haben. Ich gehe davon aus, dass viele der Sachen in Kürze auf finn.no auftauchen, evtl. etwas geputzt oder repariert.

Auch immer lustig bei so einer Auktion: Kinder, die auf Dinge bieten, die sie gerne selber hätten – es gab außer Rädern und Booten noch viele Klamotten, Uhren, Schuhe, und sogar Socken. Wenn sie da mit ihren 100 Kronen in der Hand stehen, einen Preis rufen, und sich freuen wenn sie vielleicht sogar etwas “gewinnen”, das ist schon niedlich.

Es war ein lustiger Abend, auch wenn ich nichts ersteigert habe. Das Fahrrad muss wohl trotzdem neu gekauft werden. Man gönnt sich ja auch sonst nichts.

Osterferien 2019

Die große kleine Schwester ist zu Besuch, ich habe mir zwei Wochen Urlaub genommen, und wir haben viel gemacht:

  • Erstes Bad des Jahres im Fjord
  • Radtour nach Tjøme mit Wanderung und Besuch der Gletschertöpfe, die ich noch nie gesehen habe.
  • Großeinkauf für Haus und Garten, Blumen gepflanzt, eine Blumenwiese gesät, Sträucher beschnitten und Nistkästen aufgehängt.
  • Mit dem Bus nach Moutmarka, noch eine Wanderung gemacht. Sehr schönes Landschaftsschutzgebiet dort, mit Strand und viel Natur.
  • Viel gekocht, fern gesehen und Spiele gespielt.

Wassereinbruch, die zweite

Der Versicherungsfall von neulich ist noch immer in der Bearbeitung, da stand am Freitag plötzlich der Keller schon wieder unter Wasser. Diesmal war es aber nicht der verflixte Abfluss, der verstopft ist, oder die Waschmaschine, sondern der Kran für den Gartenschlauch. Das Rohr dorthin, das einen langen Weg im inneren der Außenwand zurück legt, ist im Winter offenbar geplatzt. Der Handwerker von der Versicherung hat die Wand aufgerissen, aus der das Wasser kam, und es sprudelte nur so.

Wie es sich für eine ordentliche Katastrophe gehört, war es dieses Mal dann auch wieder so, dass das Wasser in den Nebenraum eingedrungen ist, und dort den Holzfußboden zerstört hat, der jetzt in vier Jahren zum dritten Mal komplett ausgetauscht werden muss. Es ist echt zum heulen mit diesem Raum.

Glück im Unglück?

Der Mann von der Versicherung war da, und hat sich den Schaden angeschaut. Offenbar bin ich dieses Mal mit einem blauen Auge davon gekommen, weil das Wasser nicht in die Wände oder das Parkett im Nebenraum eingedrungen ist. Er meinte, da müsse ich nur das Rohr frei machen lassen, und das bleibt dann in den Kosten unter der Selbstbeteiligung, also kein Versicherungsfall nötig.

Einen Klempner hat er mir empfohlen, was gut ist, weil ich ja mit dem örtlichen in der Vergangenheit so meine Probleme hatte. Der hatte auch schon am Montag Zeit für mich.

Nach lautem Fluchen, als ich realisiert habe, dass 8 Uhr morgens wegen der Zeitumstellung ja quasi 7 Uhr ist, und damit nicht nur früh, sondern unmenschlich früh, ist der Mann dann pünktlich gekommen und hat sich total rein gekniet, um den Fehler zu finden, nicht nur die Symptome zu beheben. Denn als er kam, lief der Abfluss plötzlich erst prima, wie schon bei der Schadensaufnahme, und dann plötzlich überhaupt nicht, wie am Tag des Schadens.

Nach intensiver Sucher mit allerlei Werkzeug und so einer Kamera an einer langen Nabelschnur war es dann endlich klar:

Der Abfluss geht in ein Rohr, das eigentlich in meine Pumpzisterne gehen sollte. Da mein am Hang Haus unterhalb der Straße und Kanalisation liegt, muss das Abwasser hoch gepumpt werden. Das Wasser kommt aber in der Zisterne nie an, und das Rohr ist auch nicht mit ihr verbunden, wie die Kamera uns gezeigt hat.

Statt dessen geht das Wasser aus meiner Waschmaschine in einem langen Rohr direkt bis zum Strand und ab in den Fjord. In den 80ern hat man das mit dem Abwasser und Schutz der Strände offenbar noch nicht so eng gesehen. Dieses Rohr ist kaputt, und zwar unterhalb des Nachbargrundstückes, etwa 8 Meter vom Ausgang. Wir konnten beobachten, wie das Wasser aus dem Erdreich kam, statt aus dem Ende des Rohres, und die Kamera zeigte dann, dass es voller Sand ist, wahrscheinlich weil das Plastik an der Stelle gebrochen ist.

Das erklärt, warum der Abfluss meistens funktioniert, aber an manchen Tagen nicht: Wenn das Rohr voll ist, und das Wasser nur langsam durch Sand und Erdreich weg sickert, kann die Waschmaschine nicht noch mehr hinein spülen, ohne dass der Keller überflutet. Ich habe die Theorie inzwischen getestet, indem ich eine Woche gewartet habe, und dann eine Wäsche gemacht habe, die ich vorsichtig beobachtet habe, und bei der es keine Katastrophe gab.

Jetzt ist es aber nicht mehr 1984, und das bedeutet, die Reparatur sollte ordentlich gemacht werden. Abgesehen davon, dass ich das Rohr nicht zur Reparatur aus dem Rasen vom Nachbarn ausbuddeln will, wird so ein Projekt auch sicherlich nicht genehmigt, denn die Vorschriften haben sich bestimmt geändert, und schreiben mir sicher (ich habe das noch nicht nachgeguckt) vor, dass Abwasser in die Kanalisation gehört. Also sollte das Rohr in die Zisterne gehen, und das heißt, auf meinem Grundstück muss gebuddelt werden.

Auf jeden Fall aber wird die Sache damit aber doch teuer genug für die Versicherung. Weil mein Eingenanteil aber relativ happig ist, hätte ich es gerne gesehen, dass die Versicherung der Vorbesitzer das übernimmt. Wenn der Defekt nämlich schon beim Verkauf existiert hat, ohne im Kaufprospekt zu stehen, dann ist das in gewissen Fällen ein Fall für die Eierskifteforskiring (Besitzübergabeversicherung?). Die wollen aber erst einmal alle Dokumente vom Hauskauf haben, ehe sie sich äußern, ob sie überhaupt zuständig sind, und ich habe die nicht in elektronischer Form gehabt, bzw. in einem Fall auch nicht mehr gefunden, das zieht sich also hin. Gleichzeitig warte ich auf den Bericht des Klempners, damit ich den meiner Versicherung schicken kann, damit die entscheiden, ob wir den Fall bei denen wieder öffnen.

Beide Versicherungen sagen mir, ich soll nichts unternehmen, ehe sie nicht zugestimmt haben. Das buddeln kann gerne warten, aber ich musste am Wochenende endlich mal wieder Wäsche machen, der Tatort ist also nicht mehr unberührt.

Im schlimmsten Fall macht das ganze also meine Versicherung, und in keinem Fall sollte es mich mehr als den Eigenanteil kosten. Mein Keller wird nicht den ganzen Sommer zur Baustelle (mein Garten natürlich eventuell, aber dafür wird es dort dann besser als vorher). Insgesamt ein eher erfreuliches Resultat eines unerfreulichen Ereignisses, finde ich.

Wasser ist der Feind

Dienstag hatte ich Wasser im Keller stehen. Ist ja auch schon wieder zwei Jahre her seit dem letzten Versicherungsfall 🙁

Ich habe am Morgen eine Waschmaschine angestellt, und als sie fertig war, stand das Wasser bis zu zwei Zentimeter hoch auf dem Fußboden. Muss wohl der Ablauf verstopft sein, dachte ich, habe einen Eimer voll Wasser aufgewischt, und bin wieder zurück an die Arbeit gegangen.

Abends wollte ich mir die Katastrophe nochmal genau ansehen, und das Wasser stand wieder dort. Diesmal ohne dass ich eine Maschine angestellt hatte. Ich hatte allerdings nach der Arbeit ein Bad genommen. Der Abfluss aus dem Keller funktionierte auch, ich habe den Eimer Wasser da problemlos rein schütten können. Er liegt nur leider am höchsten Punkt des Fußbodens, weil der Fehler eine totale Fehlkonstruktion ist. Wasserdicht ist er auch nicht, was bei solchen Fällen gerne dazu führt, dass das Wasser unter das Parkett im Gästezimmer dringt, und die Versicherungssumme erhöht.

So geht das nicht weiter, das muss mal ordentlich gemacht werden. Ich wollte eh immer schon eine Toilette da unten haben, und hatte mir vage vorgenommen, dass ich mich darum dieses Jahr kümmere. Die Frage ist, wie man das angeht, besonders in Kombination mit dem neuerlichen Versicherungsfall. Die Versicherung zahlt die Herstellung in den Ursprungszustand, keine zusätzliche Konstruktion, aber das macht ja keinen Sinn, wenn der Ursprungszustand schon verkehrt ist, und ich eh Änderungen machen will. Ich nehme an, ich muss mir den Schaden in Bar erstatten lassen, die Reparatur selber vornehmen, und für alles, was nicht wie vorher sein soll, selber zahlen. Das wäre prima, wenn das möglichst unbürokratisch klappt, aber auf so etwas traue ich mir inzwischen nicht mehr zu hoffen.

Montag kommt der Gutachter von der Versicherung, um den Schaden aufzunehmen. Vielleicht kann der mir einen Tipp geben? Vorher kann ich eh nichts tun.

Abenteuer Internetshop

Am Mittwoch ist meine Lieferung aus China gekommen. Ich brauchte zu meinem neuen Computer zwei Adapter für meine alten Monitore, und die habe ich für $7,50 in China bei Deal Extreme bestellt. Anfang Februar, Lieferzeit 7-10 Tage. Direkt am nächsten Tag hat der Händler das Geld von meinem Paypal Account eingezogen.

Zwei Wochen später war meine Bestellung noch immer “in Bearbeitung”, und nachdem ich freundlich gefragt habe, ob es ein Problem gäbe, war sie plötzlich “in der Post”.

Nachdem die 10 Tage Lieferzeit verstrichen waren, ohne dass ein Päckchen eintraf, habe ich dann Anfang März noch einmal gefragt, was denn nun sei, und wurde aufgeklärt, dass es sich bei der Lieferdauer um 11-20 Arbeitstage handele, und ich Geduld haben sollte. Und siehe da, das Päckchen kam dann auch irgendwann, und zwar genau an dem Tag, an dem ich eigentlich mein Geld zurück erstattet haben wollte.

Funktioniert hat dann nur einer der beiden Adapter, der zweite war DOA. Auf meine Anfrage, wie ich denn jetzt mein Geld zurück bekommen könnte, gibt es bisher noch keine Antwort, aber ich rechne damit, dass mir in 14 Tagen bestellt wird, ich solle den kaputten Adapter doch Zwecks Austausch per Einschreiben nach China schicken.

Es hat sich nicht gelohnt, das Zeug im Internet zu kaufen, und nächstes Mal lasse ich mich doch lieber wieder vom lokalen Elektrohandel schröpfen, der 170 Kronen pro Stück haben will. Leider kriegen die im Gegensatz zu China schlechte Konditionen von der norwegischen Post, und können keinen Gratis Versand anbieten, sondern verlangen ein Heidengeld für ein Päckchen, das ich mir dann auch noch beim lokalen Postamt abholen muss. China dagegen sendet mir das kostenfrei als Brief direkt in den Postkasten. Da muss sich etwas ändern, Leute. Ich würde ja auch persönlich im Laden antanzen, wenn der nicht in einem Gewerbegebiet liegen würde, in das von mir daheim kein Bus geht, und zu dem ich wegen Winterwetter und Schotter auf allen Wegen auch nicht mal eben mit dem Fahrrad fahren will. Mehr Busrouten, die nicht nur sternförmig die Innenstadt mit den Vororten verbinden, könnten ein Gewinn für das lokale Gewerbe sein? Wenn es schon in der Innenstadt keinen brauchbaren Elektrohandel mehr gibt?

Der zweite Monitor ist jetzt erst einmal analog über VGA angeschlossen, bis ich doch mal zum Elkjøp komme, oder ein Wunder passiert.

Helsinki, nachgeholt

Ich habe hier schon wieder lange nichts geschrieben, es war viel los. Angefangen damit, dass ich mit der Firma zum WordCamp Nordic 2019 in Helsinki gewesen bin.

Helsinki ist eine schöne Stadt, die mich sehr an Oslo erinnert, mit den selben Bauten aus der Zeit der Schweden, und einer scheinbar ähnlich ruhigen Mentalität. Auf so einer Konferenz kriegt man von der Stadt, in der man ist ja oft nicht viel mit, deshalb habe ich mir einen Tag zusätzlich gegönnt, um mal genauer hin zu sehen.

Auf Anraten von Karen war ich zuerst einmal im Allas Sea Pool. Das ist ein Freibad, mit einem normalen, warmen Becken, und einem, wo man quasi im Fjord schwimmt. Es war -1 Grad Celsius, und auch unter massivem Einsatz der Sauna habe ich es nicht bis über die Knöchel ins Wasser geschafft, aber die Finnen waren auch alle im warmen Becken, da habe ich mich wohl nicht total blamiert. Sehr schöne Anlage, auch wenn sie voller Touristen war. So etwas sollten wir hier bei uns auch haben, am liebsten natürlich hier in Tønsberg. Unsere Politik redet ja schon seit langem über Alternativen zum Hallenbad in der Innenstadt, aber so etwas mutiges steht glaube ich nicht auf dem Plan.

Anschließend habe ich dann noch die Fähre nach Suomenlinna genommen, einer Inselfestung im Fjord, von den Schweden gebaut, zwischenzeitlich von den Russen besetzt, und jetzt Heimat verschiedener Museen. Es war tolles Wetter, ich habe das Gefühl, da habe ich richtig Glück gehabt, denn auf dem Wasser lag teilweise noch das Eis der Vorwoche.

Am nächsten Morgen war ich in der Oodi, das ist die neue Bibliothek, ein hübsches modernes Bauwerk, wie ohnehin viel tolle Architektur in der Stadt steht. Man ist hier stolz auf seine Architekten. Zum Auftakt unserer Konferenz waren wir in der Aalto Universität, und Alvar Aalto ist ein Name, an dem man auch sonst nicht vorbei kommt.

Ich mag ja moderne Bibliotheken, die ihren Auftrag auch über den Verleih von Büchern hinaus verstehen, und die Oodi ist da super. 3D Drucker, Nähmaschinen, Grafiktablets, und alles, was man sonst so in einem Makerspace haben möchte, standen da herum, und wurden von geschultem Personal erklärt.